Wenn du überlegst, wie du am besten von Deutschland oder Österreich nach Ungarn kommst, bist du nicht allein, denn diese Frage habe ich in den letzten Jahren ständig gehört. Als autofreie Pendlerin, die regelmäßig zwischen Oberösterreich und Budapest, aber auch zwischen Deutschland und Ungarn unterwegs war, habe ich so gut wie jede Bus- und Zugverbindung ausprobiert.
Und irgendwann wurde mir klar: mit dem Zug nach Budapest zu reisen, ist nicht nur die günstigste, sondern auch die authentischste Art nach Ungarn zu kommen.
Doch welche Strecken lohnen sich? Wie lange ist eine Zugfahrt nach Budapest? Wie günstig können Zugtickets sein? Und welche Geheimtipps gibt es?
Der Zug nach Budapest – Ein Highlight
Wiener Gleise
Wenn du günstig, entspannt und ohne Stress reisen möchtest, führt kein Weg am Zug vorbei. Aus Österreich und Deutschland ist Ungarn hervorragend angebunden – kaum ein anderes Land in Mittel- und Osteuropa erreichst du so unkompliziert.
➜ Ich stelle nur Direktverbindungen nach Budapest vor.
(Ausgenommen bei meinen Last-Minute-Tricks)
Budapester Ostbahnhof
Bei einer Zugfahrt nach Budapest geht es nicht nur ums Ankommen, sondern schon um die Reise selbst. Der urige Wechsel der Landschaft, wenn man Ungarn erreicht und dann die oft lustigen Mitreisenden im Abteil, welche dir kurzerhand ihre fluffigen Hunde anvertrauen (dazu später mehr).
In Budapest angekommen, steht man zudem direkt im Stadtzentrum, entweder am Ostbahnhof oder am berühmten Westbahnhof, erbaut von Gustave Eiffel, ja genau, dem Typ, der auch für den Eiffelturm verantwortlich war.
Praktische Vergleichsplattformen wie Trainline oder Omio machen die Planung zusätzlich einfach.
Ich erwähne diese Anbieter später nur, weil ich sie selbst seit Jahren nutze und wirklich empfehlen kann – es handelt sich hier um keinerlei Werbung oder Kooperation.
Von Österreich nach Budapest
Da ich selbst jahrelang zwischen Österreich und Ungarn gependelt bin, habe ich diese Strecken am häufigsten genutzt.
Zug von Wien nach Budapest (für Kaffeeliebhaber)
Am einfachsten komme ich meistens mit der ÖBB Sparschiene nach Wien und nehme von dort den tschechischen RegioJet weiter nach Budapest. Das ist die günstigste Option, die sogar einen gratis Illy Kaffee verspricht.
Klassiker Route – mit RegioJet nach Budapest
Fahrzeit: ca. 2,5 – 3 Stunden
Preis: ab 9,53 € (Direktzug – RegioJet Bahn – absoluter Geheimtipp)
Stornierung: bis zu 15 Minuten vor Abfahrt
Gratis Getränke und eine spontane Freundschaft im RegioJet
Meine Erfahrung mit RegioJet
Der tschechische Anbieter RegioJet verkauft nicht nur günstige Zugtickets nach Budapest s, sondernietet sogar kostenlosen Illy-Kaffee (im Standardticket) und Wasserflaschen an. Der einzige Knackpunkt ist, dass der RegioJet lediglich zweimal täglich fahrt. Diese Tickets findest du auch auf Trainline und Omio (du brauchst also nicht extra die RegioJet-App).
Meine Fahrten mit dieser Linie bleiben mir immer positiv in Erinnerung. Mal waren sie völlig entspannt, mal richtig aufregend, und fast immer traf ich dabei spannende Personen. Die Mitreisenden sind meist jung, offen und freundlich und wie schon erwähnt, vertrauen sie einem manchmal sogar ihre flauschigen Hundebabys an.
⏰ Spät dran – Mein Lastminute Tipp
Falls du eher zu den spontanen Menschen gehörst oder einfach wie ich manchmal zu spät dran bist beim Ticket buchen 😅, keine Sorge, auch ohne frühe Planung kommst du mit meinem Trick noch günstig nach Budapest.
Also wenn die Direktverbindungen Wien-Budapest plötzlich 40–60 € kosten, halte ich mich an diesen Trick:
➜ Ein Ticket bis Hegyeshalom (Grenzbahnhof) kaufen
➜ ab dort ein ungarisches Ticket über die MAV Plattform (ca. 11,50 €)
Beachte: Für diesen Trick musst du in Hegyeshalom, jedoch in einen anderen Zug umsteigen. Anscheinend haben die Ungaren hier eine Regelung, ich hab sie bis jetzt nicht ganz verstanden.
Der Schaffner könnte dich jedoch ziemlich hart strafen, wenn du für den ein und denselben Zug zwei getrennte Tickets vorzeigst. Ein weiterer Tipp: frag die Schaffner lieber nicht wieso und warum, sowas scheint sie etwas wütend zu machen.
Zug Linz nach Budapest
Fahrzeit: ca. 4 Stunden
Preis: ab etwa 33 € (Direktzug – ÖBB Bahn)
Auch diese Strecke ist angenehm. Es ist ein Direktzug und zudem ideal, wenn du aus Oberösterreich kommst und es schaffst relativ früh im voraus (1-2 Monate) zu buchen.
Zug Graz nach Budapest
Fahrzeit: ca. 5 Stunden
Preis: ab etwa 18,50 € (Direktzug – ÖBB Bahn)
Hier gebührt Achtung. Die meisten Angebote beinhaltet eine Fahrt nach Wien und den Umstieg in Wien, doch es ist auch einen Direktzug über Szentgotthárd möglich.
⏰ Spät dran – Mein Lastminute Tipp für Grazer
Wenn du aus Graz kommst und spontan loswillst, funktioniert der günstige Last-Minute-Trick ganz ähnlich wie schon zuvor:
➜ Direktzug nach Szentgotthárd (Grenzstopp) wählen
➜ Ungarisches Ticket ab dort kaufen (für ca. 15 €)
➜ Nicht an kleinen Zwischenstopps hängen bleiben
Achte also unbedingt darauf, dass es sich um eine Direktfahrt nach Budapest handelt. Du willst nämlich nicht irgendwo tief in Westungarn stranden.
Gestrandet und geduldig wartend „im Nirgendwo“
Am Land fahren die Züge deutlich seltener und an kleinen Bahnhöfen bist du im wahrsten Sinne des Wortes „mitten im Nirgendwo“. Hinzu kommt, dass in den ländlichen Gebieten wenig Ungaren Englisch sprechen, wenn du also keine Ungarischkenntnisse mitbringst, wird Kommunikation etwas schwierig.
Von Deutschland mit dem Zug nach Budapest
Deutschland ist ebenso hervorragend angebunden, egal, ob du aus Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Norddeutschland kommst. Von weiter oben empfiehlt es sich vielleicht sogar einen Nachtzug in Erwägung zu ziehen.
Zug München nach Budapest
Fahrzeit: ca. 6 – 7,5 Stunden
Preis: bei früher Buchung oft ab 37,99 € (ÖBB)
Der Direktzug von Railjet (ab 37,99 €) ist einer der beliebtesten Strecken, da er zuverlässig und relativ schnell ankommt.
Züge von Nürnberg / Frankfurt / Berlin nach Budapest
Hier gibt es verschiedene Optionen, oft mit Umstieg in Wien, Prag oder Bratislava.
- Berlin → Budapest: ca. 10 Stunden
- Frankfurt → Budapest: ca. 8–9 Stunden
- Nürnberg → Budapest: ca. 7 Stunden
Für viele lohnt sich hier tatsächlich die Nachtzüge: ein Freund von mir aus Ungarn, nutzt sie regelmäßig, weil es für ihn die bequemste und günstigste Art ist. Einmal einsteigen, schlafen und morgens direkt in Budapest aufwachen.
Meine 7 Pendler-Empfehlung für Zugreisen
- Buche so früh wie möglich – plane vorausschauender als ich 😀
- Vergleiche immer auf Trainline oder Omio
- Prüfe RegioJet (die günstigste Option zwischen Prag und Budapest)
- Checke ebenso die lokalen Bahnplattformen wie ÖBB, DB und MAV
- Wenn du aus Deutschland kommst: Nachtzüge checken
- Snacks mitnehmen – Speisewagen sind nicht immer garantiert
- In Budapest immer auf ungarische Städtenamen achten (z. B. Wien = Bécs)
Fazit: Der Zug nach Budapest – authentisch und günstig
Wenn du von Österreich oder Deutschland nach Ungarn reisen willst, ist der Zug fast immer die angenehmste und günstigste Option. Er bringt dich mitten ins Herz von Budapest – ohne Umwege, ohne Aufpreis, ohne Hektik (außer du verspätest dich zum Gleis).
Und vielleicht wirst du, genau wie ich, merken, dass die Reise selbst schon ein Teil des Erlebnisses ist. Budapest beginnt nicht erst am Keleti oder Nyugati Bahnhof – manchmal beginnt sie schon im Zugabteil, mit einem Kaffee, einem Gespräch und dem Blick auf die ungarische wilde Landschaft.
Häufige Fragen zum Zugfahren nach Ungarn
Wie viel kostet Bahnfahren in Ungarn?
Du bist bereits innerhalb des Landes? Dann freu dich, denn die Zugtickets sind in Ungarn generell sehr günstig, in der Regel liegen die Preise zwischen 5 € – 15 €.
Die lokalen Preise findest du jedoch nur, wenn du die Tickets über die ungarischen Bahn MAV kaufst, hier hilft dir Trainline usw. nicht. Ob man die Zugtickets am Bahnhof beim Schalter kauft oder online in der MAV App, macht jedoch kaum einen preislichen Unterschied.
Wie pünktlich sind die Züge in Ungarn?
Auf internationalen Strecken (Wien–Budapest, München–Budapest etc.) sind die Züge meist äußerst zuverlässig. Bei Regionalzügen in Ungarn kann es gelegentlich zu Verzögerungen kommen, hier empfiehlt es sich, die Lage entspannt zu betrachten.
Statt Sehenswürdigkeiten im Eiltempo abzuklappern, sitzt sie lieber mit Italiener am Familientisch oder tanzt Cumbia auf einem costa-ricanischen Fest im Regenwald.
Nachhaltigkeit liegt ihr dabei besonders am Herzen – denn Reisen soll bereichern, nicht belasten.
Mit Travel like local möchte sie zeigen, dass nachhaltiges und sinnstiftendes Reisen für "alle" möglich ist.
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